Zahlen und Berechnung aktualisiert am 7.10.2018.
Ergänzung am 25.8.2017: fehlenden Abschnitt ganz unten angefügt.
Im vorigen Artikel »Und es funktioniert doch!« hatte ich ja gezeigt, wie wir eine Billion Euro einnehmen und umwidmen, um jedem Menschen in Deutschland 1.000 Euro im Monat als bedingungsloses Grundeinkommen geben zu können.
Heute werde ich mal auflisten, wie das dann konkret für viele verschiedene Einkommensstufen aussehen würde und wie der Vergleich zu heute aussieht, wer besser steht und ab welchem Einkommen die neue Rechnung zu weniger in der Tasche führt und um wie viel.
Im dritten Artikel zum Thema zeige ich dann die Auswirkungen für Unternehmer, die Angestellte beschäftigen (»Das BGE als Freund der Unternehmer«). Soviel sei verraten: für Unternehmer ist ein BGE interessant. Die Angestellten haben mehr in der Tasche und der Unternehmer könnte weniger Kosten haben. So haben beide was vom BGE. Und wenn wir als Befürworter die Unternehmer davon überzeugen können, dass das BGE auch für sie vorteilhaft ist, ist eine sehr wichtige Hürde überwunden. Wenn wir die Unternehmer nicht überzeugen können, dürfte es sehr schwer werden, ein BGE zu bekommen.
Heute also erst einmal die Lohn- und Gehaltsempfänger, die Arbeiter und Angestellten.
In der nachfolgenden Tabelle sind folgende Daten zugrunde gelegt:
Die Bruttoeinkommen habe ich willkürlich gestaffelt und ich denke, man bekommt damit ein gutes Gefühl für die Proportionen. Die abgezogene Einkommensteuer für 2018 habe ich bei www.nettolohn.de für jeden einzelnen Bruttobetrag ausrechnen lassen, mit folgenden Daten als Berechnungsgrundlage:
- Arbeitnehmer ist 35 Jahre alt, hat
- Steuerklasse 2 (getrennt/allein lebend), lebt in
- Sachsen, bekommt einen
- halben Kinderfreibetrag angerechnet und zahlt
- keine Kirchensteuer.
Solidaritätsbeitrag und Abzüge für Sozialversicherungsbeiträge sind in dieser Berechnung nicht einbezogen.
Hier geht es nur um ›Brutto minus Einkommensteuer in 2018‹ im Vergleich zu ›Brutto minus Einkommensteuer 50 % plus BGE‹.
Zwischenbemerkung, weil diese Frage auch oft kommt: Die Krankenversicherung hat erstmal grundsätzlich nichts mit dem BGE zu tun. Gern wird das in einen Topf geworfen, was aber sachlich Unfug ist. Die Krankenversicherung ist ein separates Thema. Erstmal kann da alles so bleiben, wie es ist und später kann man darüber diskutieren, in welcher Weise man dieses Thema bearbeitet, um Verbesserungen zu erreichen. Auch hierzu habe ich eine Meinung, die ich später zu Protokoll geben werde.
Also zurück zum Thema. Wie in der Tabelle sehr schön zu sehen ist, profitieren die niedrigeren Einkommen am stärksten und ab 5.000 Euro werden die Einkommen umso höher belastet, je höher sie sind.
Deshalb gilt auch das häufige Argument nicht, dass man »den Reichen« nicht zugestehe, dass sie nun durch das BGE noch mehr Einkommen haben. Hier wäre das Gegenteil der Fall. Aber im Gesamtverhältnis wäre weiterhin die Schere zwischen Vermögenden und Geringverdienern weit offen. Die Gerechtigkeit wäre stärker als heute, weil jeder Euro (außer dem BGE) mit 50 % besteuert wird. Mit jeder Lohnbewegung nach oben oder unten hat dann Jeder zu exakt gleichen Proportionen entsprechend mehr oder weniger Netto in der Tasche.
Nebenbei machen wir 95 % der Steuerberater einfach überflüssig und »die Steuererklärung auf dem Bierdeckel« wird Realität.
Mehr Gerechtigkeit bedeutet: mehr Solzialfrieden, mehr Sicherheit – für Alle, auch »die Reichen«!
So, genug Geschwafel, lasst Zahlen sprechen (aktualisiert 7.10.2018).
[Update: Grafiken dazu im Artikel »Lasst Bilder sprechen«]
Einkommen brutto (ohne bGE) | Einkommen netto (ohne bGE, Eink.-St. 2018) |
Einkommen netto (inkl. bGE, Eink.-St. 50 %) |
Diff. netto (2018) zu netto bei Eink.-St. 50 % plus bGE |
0 € | 0 € | 1.000 € | 1.000 € |
250 € | 250 € | 1.125 € | 875 € |
500 € | 500 € | 1.250 € | 750 € |
1.000 € | 1.000 € | 1.500 € | 500 € |
1.500 € | 1.458 € | 1.750 € | 292 € |
2.500 € | 2.247 € | 2.250 € | 3 € |
3.000 € | 2.628 € | 2.500 € | -128 € |
5.000 € | 4.036 € | 3.500 € | -536 € |
7.500 € | 5.518 € | 4.750 € | -768 € |
12.500 € | 8.418 € | 7.250 € | -1.168 € |
25.000 € | 15.602 € | 13.500 € | -2.102 € |
50.000 € | 29.352 € | 26.000 € | -3.352 € |
250.000 € | 139.352 € | 126.000 € | -13.352 € |
1.000.000 € | 551.852 € | 501.000 € | -50.852 € |
Deine Meinung ist wichtig und willkommen: schreib sie als Kommentar hier auf – ich danke Dir.
Viele Grüße
Detlef Jahn
Ergänzung 25.8.2017:
Leider zu spät habe ich beim Durchsehen meiner Artikel festgestellt, dass mir ein grober Fehler unterlaufen ist. Die hier verwendete Überschrift ist verwirrend, weil ihre Aussage im Inhalt gar nicht zu finden ist.
Der betreffende Textabschnitt findet sich bereits im vorigen Artikel »06: Und es funktioniert doch!«. Der Einfachheit halber füge ich diesen Abschnitt hier an (Eigentlich sollte er überhaupt nicht schon dort, sondern erst hier stehen…):
In diesem Szenario bleiben Löhne und Gehälter, wie sie sind und das BGE kommt unten drunter, also in Summe zum (dann mit den neuen Regeln berechneten) Nettolohn dazu. Auch das werde ich zeitnah darstellen. Nur kurz als Hinweis: Alle Menschen mit Brutto-Monatseinkommen bis 2.500 € (das sind netto ca. 2.247 € bei ca. 30 Millionen Arbeitnehmern – Quelle: FOCUS-Online-Neidrechner) werden mit dem neuen Pauschal-Steuersatz von 50 % und dem BGE unterm Strich durch die Einführung eines BGE besser dastehen, als bisher (unten deutlicher als oben) und alle, die mehr als 2.500 € monatliches Bruttoeinkommen haben (das sind grob überschlagen ca. 8 Millionen Arbeitnehmer), werden etwas weniger in der Tasche haben, unten weniger als oben.
Nochmal unkompliziert: ohne Berücksichtigung von Menschen ohne eigenes Einkommen (Kinder, Studenten, Erwerbslose) und ohne Ruheständler, also nur auf die in bezahlter Erwerbstätigkeit befindlichen Arbeitnehmer bezogen (ca. 37,7 Mio.), werden vom BGE ca. 30 Mio. Menschen profitieren und nur ca. 8 Mio. nicht.
Zahlen und Berechnung aktualisiert am 7.10.2018.
[Update: Grafiken dazu im Artikel »Lasst Bilder sprechen«]
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