Wem nützen Menstruationsprobleme?

Das Fratzenbuch mahnt mich heute (am 1.3.2023), dass ein »Freund« ein sogenanntes »Meme« gepostet hat – ein Bild mit einem mehr oder weniger des Merkens würdigen, also merkwürdigen, Text.
Dieses Textbildchen zeigt eine, in Regenbogenfarben gestaltete, gereckte Faust und der Text lautet: »Nicht jede Person, die menstruiert ist eine Frau. Und nicht alle Frauen menstruieren! Grüne Jugend NRW«.

Da ich gern weiß, woher etwas kommt und in welchem Zusammenhang es steht, bin ich in den Kommentaren einem Link gefolgt, der zur Quelle führt. Das Originalbildchen stammt aus einem Beitrag der »Grüne Jugend NRW« vom 28.5.2020 (!) und dieser lautet:

»Heute ist Weltmenstruationstag. Dieser Tag macht darauf aufmerksam unter welchen teils heftigen Umständen Menschen menstruieren.
Und wir nehmen das zum Anlass um klar zu machen, dass die Menstruation völlig natürlich ist und nicht nur ein Gender betrifft.
Nicht jede Person, die menstruiert ist eine Frau. Und nicht alle Frauen menstruieren!«
(Quelle: https://www.facebook.com/GJNRW/photos/a.618809591523086/3795134250557255)

Unter dem Originalpost kann man (jetzt) lesen:

»Wir haben die Kommentare unter diesem Beitrag gelöscht und die Kommentarfunktion gesperrt. Warum?
Wir halten ein faires Miteinander auch in Diskussionen auf unserer Homepage und unseren Social-Media-Kanälen für unverzichtbar und haben deshalb einige Regeln für Kommentare aufgestellt.
Wir behalten uns vor, Inhalte ohne weitere Benachrichtigung zu löschen, die nicht unserer Netiquette entsprechen, und Personen zu sperren, die mehrfach gegen die Netiquette verstoßen.
Zu den nicht erwünschten Inhalten zählen insbesondere: rassistische, antisemitische, sexistische, bi­-, homo-, inter- oder transphobe und sämtliche in anderer Weise diskriminierende und/oder menschenfeindliche Kommentare. Aber auch: Beleidigungen, Beschimpfungen, Verunglimpfungen und/oder ­ Verschwörungstheorien. Kommentare dieser Art sind leider hundertfach unter diesem Beitrag gepostet worden.«

Dazu kann ich mir einen Kommentar nicht verkneifen.

Wer mit der Büchse der Pandora herumspielt, muss einplanen, dass ihm Unliebsames widerfährt.

Wer sich öffentlich äußert – noch dazu mit einem Thema, das polarisiert – sollte einkalkulieren, dass es auch heftige Reaktionen geben könnte, die einem nicht gefallen. Wer das nicht kann oder will, sollte sich nicht öffentlich produzieren. So, wie in den asozialen Netzwerken jederfrau streitbaren Blödsinn verspritzen kann, kann eben auch jede/r Dahergelaufene herumtrollen, wie ihr lustig ist.

Ich will da gar nicht über die inhaltlichen Schwächen der Textaussage reden, über deren Missverständlichkeit, sondern über das politische »Drumherum«.

Ich bin mit klarer Geschlechterdifferenzierung sozialisiert. Mir sind schon seit einiger Zeit zu viele Möchtegerntransen und zu viele Modehomos unterwegs, die auch noch zu laut herumplärren.

Ich habe schon immer den Standpunkt, dass „die“ machen können, was sie wollen – solange sie mich nicht umerziehen wollen. Ich bin stolz, heterosexuell zu sein! Mir sind im Leben viele Homosexuelle Menschen persönlich begegnet, die vollkommen normal waren und sich vollkommen normal benommen haben – in meinem Arbeits-, wie auch in meinem privaten Umfeld – und nein, sie haben ihre Neigung nicht versteckt, sondern es war einfach »kein Thema«. Aber die heutige überbetonte Herumschwuchtelei geht mir auf den Keks. Wenn du schwul bist, ist das okay und allein deine Sache – weshalb aber musst du mit dem Arsch herumwackeln, wie eine Ente, oder beim Sprechen quieken, als wenn dir regelmäßig jemand mit dem Finger in die Seite piekst – kannst du dich nicht normal bewegen und normal sprechen? Was hat diese übertriebene Schauspielerei mit »homosexuell sein« zu tun? Ich fühle mich belästigt von solcher Zurschaustellung von sexuellen Präferenzen. Wenn ich als Hetero meine Präferenzen so offen herumzeigen würde, bekäme ich Probleme wegen »sexueller Belästigung«. Weshalb gilt das nicht auch für Homosexuelle? Und weshalb machen das eigentlich homosexuelle Frauen nicht so plakativ – haben es die Männer besonders nötig?

Ich schreibe niemandem vor, wen er oder sie zu lieben habe oder wie – und ich lasse mir nicht vorschreiben, wie ich zu sprechen oder was ich zu essen habe.

Dieses Thema, das der »Grünen Jugend NRW« scheinbar sehr wichtig ist, kommt im Wimpernschlagfinale gemeinsam mit Genderneusprech und Veganfundamentalimus ins Ziel.

Die vielgenannte angebliche »political correctness« ist nackter Fundamentalextremismus – ein neuer Rassismus in neuem Kleidchen, der Gleichberechtigung und Gleichbehandlung behauptet anzustreben, jedoch Ausgrenzung und Stigmatisierung betreibt: »Wer nicht meiner Meinung ist, ist mein Feind.« Dieser Neorassismus namens »politische Korrektheit« gebiert nichts als nur immer wieder neue Anfeindungen und Verunglimpfungen und verhindert jede vernünftige Auseinandersetzung und gute Kompromissfindung, weil sie von jeweiligen Diskussionsgegnern verlangt, erst einmal »moralisch korrekt« zu sein, bevor sie sich für eine Diskussionsteilnahme überhaupt qualifizieren können: »Wer nicht meiner Meinung ist, mit dem kann ich gar nicht diskutieren.«

Hier möchte ich mich selbst aus meinem Artikel »Ernstfall Ost? Nein, Ernstfall Politik!« zitieren:

»Wer angesichts unserer heutigen grundsätzlichen und vor allem globalen Probleme noch in Rechts-Links-Denkschachteln sortiert, hat gar nicht verstanden, dass es schon drei Minuten nach Zwölf ist!

Fanatismus und Extremismus haben uns dorthin geführt, wo wir jetzt stehen. Wer diesen Weg weitergehen will, ist auf dem falschen Weg unterwegs und befindet sich in einer Sackgasse – egal, ob er Islam-Fundamentalist oder Freier-Markt-Fanatiker ist oder irgend einem anderen Extremismus folgt.«

Es wird die »political correctness« zur neuen Gottheit erhoben und damit der Gesellschaft jede Konfliktfähigkeit ausgetrieben, die rudimentär vielleicht noch vorhanden sein mag.

Wem nützt es?

Wer schreibt schon wieder vor, wie ich zu sprechen habe, was ich essen soll und wie ich lieben darf?!

Wer säht diesen Zwist, damit wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen und die eigentlichen Feinde aus dem Blick verlieren?!

Haben wir keine wichtigeren Probleme, als lautstark herumzuposaunen, wer menstruiert?

Unsere Handwerker suchen dringend Nachwuchs – wie wäre es, wenn die »Grüne Jugend NRW« es mal mit »richtiger Arbeit« versuchen würde, anstatt Zeit und Energie in den asozialen Netzwerken zu verschwenden?!

Wie denkst du darüber? Schreib mir unten einen Kommentar – herzlichen Dank.

Viele Grüße
Detlef Jahn

Dazu passende Artikel:
»Diskriminierende Sprache«, »geschlechtergerechte Sprache«, Sprachfaschismus?
Der herbeigeredete Rassismus

2 Gedanken zu „Wem nützen Menstruationsprobleme?“

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